Falten erzählen eine Geschichte ...

Das Thema Hautfalten und Faltenbildung ist sehr komplex und hängt von mehreren Faktoren ab. 


Zu Beginn steht die biologische/natürliche Hautalterung: Ab dem 20. bis 25. Lebensjahr (Stadium 1) produziert die Haut immer weniger Kollagen, die für die Dicke, Stabilität und Elastizität der Haut verantwortlich ist. Die Zellteilung verlangsamt sich, die Haut kann sich zwar noch selbst ernähren, wird aber dünner durch reduziertes Fettgewebe und geringere Wasserbindungs-kapazität, ist fein gefältelt aber noch gleichmäßig pigmentiert.

 

Im Stadium 2 kommt es immer mehr zum Verschwinden der elastischen Fasern und die Kollagenfasern verlieren ihre geordnete Struktur.

 

Im Stadium 3 kommt es zu einer Fragmentierung des verbleibenden Kollagens.

 

Als Folge kommt es zur Faltenbildung, zuerst durch feine dünne Linien, die irgendwann zu tieferen Falten und durch Schwerkraft, Mimik und eine geringere Muskelspannkraft verstärkt werden.

 

Weiter Faktoren beeinflussen zudem die Entstehung von Falten. Genetische Veranlagung, ungesunder Lebensstil (Rauchen, Alkohol, zu viel Zucker), zu wenig Sonnenschutz, Stress, Schlafmangel, Vitaminmangel, Menopause.

Aber auch bestimmte und ständig durchgeführte mimische Muskel-bewegungen (z.B. häufiges Stirnrunzeln, Augen zusammenkneifen, Zug an der Zigarette) führen zu einer schnelleren Faltenbildung.

 

Im Zuge dessen kommt es Herabsinken von Hautgewebe mit Ausbildung von Hängewangen und der Nasenlippenfurchen, akzentuierter Rand um den unteren Mundbereich, Erschlaffung der Haut mit Runzel- und Faltenbildung, Herabsinken der Augenbrauen.

 

Je nachdem, wo und durch welchen Einflussfaktor sich eine Falte bildet, kann zwischen drei Faltentypen unterschieden werden: Mimische, statische und (oberflächliche) Knitterfältchen, die im Gesicht auftreten. Mimische Falten treten auf, wenn sich das Gesicht bewegt, wohingegen statische Falten auch im Ruhezustand des Gesichts wahrnehmbar sind. Am häufigsten finden sich diese Falten um Hautpartien, die eine sehr dünne Hautstruktur aufweisen, wie etwa Augen, Hals und Lippen.


Die Falten auf der Stirn sind mimische Falten und entstehen durch häufiges Stirnrunzeln, wie es z.B. beim Nachdenken oder bei der Bildschirmarbeit der Fall ist. Mit der Zeit kann sich daraus eine Zornesfalte entwickeln, die dann dauerhaft bleibt, d.h. statisch ist.

 

Krähenfüße zeigen sich oft schon früh seitlich und unterhalb der Augen. Zwar spielt die genetische Veranlagung immer eine Rolle, doch werden diese Fältchen hauptsächlich durch die Mimik (häufiges Lachen, gegen die Sonne blinzeln) geprägt. Aus der einst mimischen Falte wird irgendwann eine statische, die dauerhaft sichtbar ist.

 

Lippenfältchen treten im Bereich zwischen Nase und Oberlippe auf und verlaufen meist strahlenförmig. Durch Bewegungen, wie z.B. beim Zug an der Zigarette, festigen sich auch hier die mimischen Falten früher oder später zu statischen.

 

Die Nasolabialfalte (Kummerfalte) zieht vom oberen Ende des Nasenflügels bis neben den Mundwinkel. Der Grund für ihre Ausprägung ist neben dem Alterungsprozess eine Mischung aus Mimik, Verlust an Unterhautfettgewebe und vor allem die Schwerkraft. Hebt man die Haut an den Schläfen zum Vergleich leicht an, wird man den Unterschied in der Tiefe der Falte deutlich sehen.

 

Die Marionetten- oder "Merkelfalte" bildet sich von den Mundwinkeln aus kinnabwärts. Dadurch erscheint das Gesicht mürrisch und unsympathisch.

 

Falten am Hals entstehen durch falsche Bewegungen, allen voran der Blick nach unten aufs Handy. Auch Schlafgewohnheiten mit zu hoch gelagertem Kopf tragen zu ihrer Entstehung bei. Gleiches gilt fürs Dekolleté: Hier sorgt der Schlaf auf der Seite oder auf dem Bauch für Knitterfältchen.